Zum zweiten Mal nach 2011 war die 200m-Bahn im niederösterreichischen Pielach-Tal Austragungsort der ÖSTM.
2011, Obergrafendorf? Was sagt uns das? Genau, das waren die letzten Staatsmeisterschaften an denen das rollende „IT-Girl“, die letzte steirische Staatsmeisterin Martina Fedl teilgenommen hat. Ihre 300m-Zeit damals? 32,44sek, das weiß ich noch genau. Und die Langstrecke? „Also Hans-Peter, ich finde von dem her dass es für mich besser ist, wenn ich die 10.000m heute nicht fahre, bitte melde mich ab.“ Das waren noch Zeiten, da war man als highlandischer Mannschaftsführer noch so richtig als Kasperl unterwegs. Staffeln anmelden – nein, wartma noch – ok – und dann doch wieder abmelden, Langstrecken eher abmelden – aber wartma noch… Der Unterschied zu 2015? Ist nicht gegeben, jetzt sagt die Tochter „nein“ und die Mutter „ja“. Macht nix, ich brauch‘ eh Bewegung (und meine Kinder sind’s ja schliesslich nicht).
Was war noch 2011? Ein Kampfrichter ist die 300m EZ auf Quads gestartet und in der Zielkurve so gestürzt dass ihn die Rettung weggebracht hat. Und: Wir hatten das letzte Mal das Highlander-Zelt mit den Steck-Stangerln im Einsatz (das war dasjenige an dem die einzelnen Teile Nummern hatten und 2 Leute 1 Stunde zum Aufbau benötigt haben) und haben’s dannach entsorgt. Eine Highlander-Nachwuchsskaterin hat ihre ersten drei Bewerbe gewonnen, ist auf der Langstrecke bereits heulend auf der Zielgeraden dahergekommen weil sie gesehen hat, dass sie das Rennen „nur“ auf Rang 3 beenden wird. Ihr Vater hat daraufhin treffend analysiert dass „viel mehr Ausdauer trainiert gehört“. Ein andere highlandische Nachwuchsläuferin hat sich das halbe Wochenende lang so „angenehm“ präsentiert dass ich sie in der darauffolgenden Woche vom Training ausgeschlossen habe. Ein highlandischer Nachwuchsskater konnte seine Sonntags-Rennen nicht bestreiten, weil seine Familie am Sonntag nach dem Frühstück dringend abreisen musste. Kurzum: Ich war so sauer dass ich damals darauf verzichtet habe einen Rennbericht zu verfassen. Kann ich heute über das Alles lachen? Nein.
Und 2015? Hat uns Obergrafendorf bereits am Freitag Abend mit strahlendem Sonnenschein und Mega-Hitze empfangen, das Einfahren auf der Bahn hat um 18.00 Uhr bei 34,5 Grad stattgefunden. Für die Anreise hat übrigens das Sportamt der Stadt Graz einen Mannschaftsbus kostenfrei zur Verfügung gestellt. Gewohnt haben wir in der Pension Ziekel (das ist jene Pension in deren Frühstücksraum Elisabeth Schrenk (Gruß an dieser Stelle), Andreas Wutte, Hans-Peter Kraus und Heinz Maroschek im Sommer 2012 anlässlich der Instruktoren-Ausbildung eine Nacht lang bis 3 Uhr morgens den Unterschied beim Abdruck mit dem linken Fuß in der Kurve zwischen Rollschuh und Speedskate diskutiert haben. Unvergesslich!), gespeist haben wir mal beim Türken (bei dem uns unser Zeltweger Support Sidonie prächtig bei Laune gehalten hat) und mal beim Heurigen. Ein Zelt haben wir auch diesemal wieder dabei gehabt und auch diesmal wieder (unwetterbedingt) nach der Veranstaltung entsorgt. Auch diesmal ist wieder jemand vorzeitig abgereist, geheult hat niemand, die Martina war nicht dabei. Sauer war ich heuer nicht, deshalb schreibe ich jetzt gerade einen Bericht.
Maria ist ihre erste Staatsmeisterschaft gefahren und hat einen Haufen persönliche Bestzeiten aufgestellt! 300m in 37,034 (alle Ehre, „unter 40“ war das Ziel), 1000 in 2:01,976 und 5000 in 10:58,31. Maria, die Zeit des permanent-gelobt-werdens ist nun vorbei, ab jetzt sprech ich nicht mehr wie mit einem Kind mit dir J. Viermal Bronze gab’s für die Maria obendrein und noch eine Bronzene für eine gelungene Premiere in der Mixed-Staffel (mit Pesendorfer/Pesendorfer/Schwaiger). Kathi fährt ihre 300 in 30,172sek und ist nun von der highlandischen Bestleistung (30,030 Fedl, Wörgl 2009) nur noch einen Wimpernschlag entfernt. Kathi ist immerhin noch im Cadetten-Alter, tolle Entwicklung. Die 1,45-Zeit über 1000 gewinnt an Bedeutung wenn man die Zeiten ihrer männlichen Alterskollegen betrachtet, ob Kathi im Punkterennen so genau gerechnet hat dass sich das haarscharf ausgeht oder ob sie so lang auf Zug gefahren ist, bis der Akku leer war, das getraue ich mich nicht zu beurteilen. Dreimal Silber gab’s für die Kathi am Ende eines guten Rennwochenendes und obendrauf die Nationalteam-Nominierung zur European Cadetten Chalenge in Gera. Ich gratuliere. Tanja hat das 10. Lebensjahr vollendet und ist daher reif für taktische Anweisungen (sagt das Lehrbuch). Probiert-funktioniert! Gold über 300, 500, im RGWL und über 1500m, dazu noch Gold in der Steir.LV-Staffel (mit Sidi Stanek). Mehr geht nicht. Oder doch? Quantitativ natürlich nicht, aber strapazieren wir den Konjunktiv, qualitativ wären Verbesserungen möglich. Lukas holt seinen ersten Meistertitel über 300EZ (27,97), hat aber insgesamt nicht so das ausgewiesen tolle Wochenende und kann die aussergewöhnlichen Ergebnisse der Vorwoche nicht bestätigen. Die Berg- und Talbahn bei Lukas‘ Erfolgserlebnissen kennend, darf man davon ausgehen dass bald wieder eine Explosion erfolgt. In der Mixed-Staffel war der Luki super! Andi bleibt über 300EZ (29,739) knapp vor Maria, ist aber (wie gewohnt) im Finden von Begründungen überaus schnell. Nach seinen drei Meistertiteln über 500, 5000P und 5000EL findet er aber doch zu seiner lebensbejahenden Grundeinstellung zurück.
Ja und dann müssen wir noch die Medaillen-Statistik strapazieren:
2015: 8/7/4
2014: 7/7/6
2013: 2/5/3
2012: 1/2/8
2011: 2/1/4
2010: 8/7/12
2009: 4/2/17
2008: 5/9/6
2007: 5/4/7
2006: 0/5/15
Ein Lob zum Schluss an die Organisation durch den ÖISC. Sehr entspannt, keine Hektik, alles gepasst, gutes Essen. Souverän der Platzsprecher, obgleich eine andere Sprache sprechend. Ergebnisse extrem schnell, sehr nette Atmosphäre bei der Siegerehrung.
Fans: Keine
Kampfrichter: Karin und Wolfgang
Fotos: http://fotos.sc-highlanders.com/?/category/a20150613
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