Bericht vom AIC-Bonusrennen in Oberwart
18. August 2009
Nachwuchs-Trainingscamp in Wörgl
25. August 2009

113,5 Kilometer. 1740 Höhenmeter. 900 Teilnehmer. 19 Nationen. 30 Grad.

Das waren die Eckdaten des 12. One Eleven, der am 16. August in St.Gallen/CH gestartet wurde. Für Nicol und mich war es ein kleines Jubiläum – es war unsere jeweils 5. Teilnahme, womit wir zu Hans-Peter aufgeschlossen haben, der ebenfalls 5 erfolgreiche Teilnahmen aufweisen kann. Die rund 20 Grad beim Start um 7 Uhr früh ließen schon vermuten, was uns später auf der Strecke erwarten würde: Gefürchtete Hitze! Und so war es dann auch. Rund 30 Grad mögen vielleicht nicht so übermäßig viel erscheinen, aber wenn man bei dieser Temperatur dann exakt 113,5 Kilometer (aus den namensgebenden 111 Kilometern wurde durch Start/Zielverlegung zum Athletikzentrum diese GPS-gemessene Distanz) und über 1740 Höhenmeter „skateklettern“ muss, dann wird der Kopf doch zum Kelomat, dessen Pfeifen die Lungen übernehmen. Man kriegt so richtig „Ober-und Unterhitze“. Von oben knallt die Sonne und von unten strahlt der heiße Asphalt. 900 Grillhenderl auf dem Weg ins Ziel. Die Vollprofis bekamen davon noch am wenigsten ab, denn die waren vor der absoluten Hitzespitze bereits im Ziel. Zum ersten Mal konnten wir dank Nicols GPS-Uhr auch die Höchstgeschwindigkeit der Abfahrten messen: Über 65 km/h. Nicol fuhr trotz der Hitze ein gewohnt solides, stabiles Rennen, verfehlte ihren persönlichen Rekord aus dem Vorjahr (4:24) nur um 4 Minuten (doch ein kleiner Tribut an die gnadenlose Sonne), konnte sich über den 25. Damen-Gesamtrang freuen und schaffte in der AK 30 die Top Ten (10. Rang). Ich selbst hatte bei der schnellsten Abfahrt vom St. Pelagisberg einen Riesen-Schutzengel, als 2 Fahrer vor mir ins Trudeln gerieten und ich ganz an die Leitschiene musste, mich mit dem linken Bein in einem Schlagloch verfing und einige Meter in voller Fahrt (mit rund 65 km/h) verdreht auf einem Bein unterwegs war. Gottseidank blieb der erwartete Sturz aus, ich kam wieder in eine stabile Hocke und nur mit einer kleinen Beleidigung des linken Knies davon, die ich dann für den Rest des Rennens etwas spürte, vor allem, wenn man auf manchen Teilstücken auf hitzeaufgeweichten Asphalt geriet und das Bein kurz gestoppt wurde. Beim Einsetzen der Höchsttemperatur schaltete ich dann einen Gang zurück, denn lieber ein paar Minuten später im Ziel als gar nicht mehr. So finishte ich den One Eleven 2009 mit 5:21 (persönliche Bestzeit 5:07), was den 350. Gesamtrang bzw. den 67.Platz in der AK ergab. Meine Belohnung: Ein kleines „Sonnenstichli“, von dem ich mich gerade erhole. Zusammenfassend war es trotz der Hitze wieder ein gelungenes, internationales „Rennfest“ (wie erwähnt standen 19 Nationen am Start) mit perfekter Organisation, perfekter Verpflegung auf der gesamten Strecke und perfektem Rundum. Schweizer Präzision eben. Wäre wirklich schade, wenn es dieses einzigartige Rennen (es ist unbestritten das anspruchsvollste Inlinerennen der Welt) nächstes Jahr auf Grund der problematischen Finanzierbarkeit nicht mehr geben würde (auch wenn man den oft groben Asphalt verflucht), denn obwohl wir uns jedes Mal auf den steilsten Bergstücken geschworen haben „Nie mehr wieder“, so waren wir doch im Folgejahr wieder pünktlich am Start ….und so wäre es garantiert auch wieder 2010!

Text: Walter Wemmer
Ergebnisse: www.one-eleven.ch

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