Saisonabschluss Szombathely, 25.09.-26.09.2021
Großes Kino zum Abschluss auf einer neuen Bahn.
Die 200m-Bahn im ungarischen Szombathely war also das Ziel unserer letzten Reise der heurigen Sommersaison,
mit gerade einmal 130km Entfernung und guter Verkehrsanbindung tatsächlich die näheste Bahn zu Graz. Die Bahn
weist eine ganz starke Kurvenerhöhung auf (ich schätze 14%) und hat (leider) eine Ideallinie ähnlich Geisingen, was
vor allem aufgrund fehlender Geschwindigkeit im Nachwuchsbereich bei Überholmanövern wenig Varianten zulässt.
Mangels Bus sind wir (die SportlerInnen Andi (!), Altijana, Alex, Arijana, Darius, Elisa, Fabian, Matin, Soraya, Srushti, Tanja,
Valentina, die Betreuer Claudiu und Hans-Peter, die Fans Andreea, Nicoleta, Yulius) die Reise mit einem Convoy aus
4 Pkw angetreten, genächtigt haben wir in einem sehr schönen und günstigen Privat-Quartier in Horvatzsidany.
Die Rennen in stark ungarisch geprägten Starterfeldern (gleichzeitig haben Wettkämpfe in Tschechien, der Slovakei und
natürlich in Berlin stattgefunden) waren überaus interessant, die Leistungen unserer NachwüchslerInnen sehr unterschiedlich.
Recht resch sind unsere jüngsten Mädels diesmal die Kurzstrecken angegangen, Altijana (300 in 35,66) war hier die Schnellste
der Unsrigen, Valentina und vor allem Srushti mit schnellem Start haben mich dann doch erstmals dazu veranlasst, über die
im MS-Format gefahrenen 1000 Meter in dieser AK eine Mannschaftsstrategie zu versuchen, die die Mädels beim ersten Versuch doch
gut umgesetzt haben. In der abschließenden 2000EL hat das zwar nicht mehr funktioniert, den Lerneffekt erachte ich aber
als gegeben. In der Endabrechnung landet Altijana (etwas unter Wert geschlagen) auf Rang 3, Valentina auf 4, Soraya nach
guter Leistung am 2. Tag auf 5 und Srushti auf 6. Die Burschen Alex, Darius und Matin hatten große Schwierigkeiten bei
ihrem ersten Antreten auf überhöhten Kurven, einzig Alex konnte im Altersklassentempo einigermaßen mithalten. Rennverständnis
und ehrlich gesagt auch Disziplin fehlen hier aber (noch?) vollkommen. Elisa hat ihr Rennwochenende mit einem Halbfinal-Einzug
über 500 und einer dort erzielten PB von 58,18 eröffnet, hat ein gutes Punkterennen und überschaubare 1000 Meter folgen lassen,
in der Elmination gezeigt, dass sie eine absolute Kämpferin ist, der es aber noch an technischem Vermögen und an der
Höchstgeschwindigkeit fehlt. Dann kommen wir bereits zu den Kadetten. Arijana hat mit einer peinlichen Vorstellung im Vorlauf
über 500 völlig unverdient das Halbfinale erreicht, sich dort aber nach erfolgtem Anschiss zu einer PB von 51,33 gesteigert.
Ihr Punkterennen war eine Katastrophe, jedoch das Halbfinale über 1000 mit einer PB von 1,47,17 und einem respektablen
folgenden Finale genauso sehr in Ordnung wie der 9.Rang zum Abschluss in der Elimination. Fabian kommt langsam in die Gänge,
eröffnet die 500 mit PB 56,15 und holt sich im Punkterennen seine erste Verwarnung ab (genauso wie die FehlstarterInnen Elisa,
Srushti, Darius), seine 1,53,01 über 1000 sollten auch PB sein. Und in der abschließenden Elimination ist er auf einen Mann
getroffen der beim B-Europacup 2012 in Spinea vollmundig erklärt hat, dass das sein letztes internationales Rennen sei….., auf
seinen Vater Andi nämlich, der nun wieder voll mitgemischt hat. Angsteinflößend instabil und kurios schnell war der Andi an diesem
Wochenende, mit seinem Gesamtsieg bei den Großen hat er auch gleich unsere Ehre gerettet, mit der Staffel gemeinsam mit
Sohn Fabian und Peter Reinprecht (Rang 2) für eines der vielen Kuriosa an diesem Wochenende gesorgt. Vielstarterin Tanja
schließlich hat das nach ihrer Aussage schlechteste Wochenende der Saison hingelegt, gar nicht so im Sportlichen – hier hat der
4. Rang in der Staffel mit Arijana und Kathi nach langer Führung doch gewurmt, sondern vor allem aufgrund ihres Sturzes in
der Elimination, dem allerletzten Rennen der gesamten Saison. Staffel sind diesmal wirklich alle gefahren, die Burschen durften mit
Rang 2 und die Mädels mit Rang 4 zufrieden sein, Elisa und Soraya wurden in ihrer länderübergreifenden Staffel leider disqualifiziert.
Wenn die Einzelkritik im Text auch vielleicht ungewohnt hart ausgefallen ist, den Renneinsatz in Szombathely erachte ich gesamt als
großen Erfolg unserer kämpferischen Nachwuchsmannschaft.
Ungewohnt angenehm war die kurze Heimreise nach einem anstrengenden Wochenende.
Text: Hans-Peter