Für manche Highlander scheint Speedskaten nicht Nervenkitzel genug zu sein, man suchte also nach besseren Varianten um sich weh zu tun. Und siehe da, es war nicht so schwer etwas zu finden.
Der ASVÖ hat einen Skisprungkurs für Anfänger angeboten.
Conny, die bald 30 wird und sich noch mal beweisen musste, dass sie noch nicht zu alt ist und Norbert, den (so glaube ich jetzt) niemand das Fürchten lernen kann, fuhren vergangenes Wochenende nach Villach in die Alpen Arena um nach den Vorbildern Morgenstern, Schlierenzauer und Loitzl zu trainieren.
Das Programm ging recht sanft am Samstag mit Aufwärmen los, aber nachdem die tollen bunten Sprunganzüge, passende Schuhe und viel zu lange Ski ausgegeben wurden, ging es sofort ans Eingemachte.
Wir starteten mit Abfahrten am Auslaufhang der 15m und 30m Schanze. Nachdem wir uns da nicht so schlecht anstellten, schickte man uns gleich weiter zur 15m Schanze zum 1. Sprung. Da bekam ich das erste mal Panik und zog es vor, noch ein paar mal „nur“ hinunter zu fahren. Norbert war natürlich happy und ohne mit der Wimper zu zucken legte er gleich einen Sprung hin, wo den Trainern die Münder offen blieben, denn das hatten sie von einem Anfänger noch nicht gesehen. Ein souveräner Sprung mit sicherer Landung, Betonung auf Sprung, denn alle anderen fuhren das erste Mal nur über die Schanze. Es dauerte auch nicht lange, da erreichte Norbert auf der 15 m Schanze den K-Punkt (wurde daraufhin im Anlauf verkürzt), landete in der Telemarkstellung und öffnete die Ski zum leichten V in der Luft. Da die Trainer Angst hatten das er im Flachen landet, schickten sie ihn gleich weiter zur 30m Schanze.
Währendessen kämpfte ich mit meiner innerlichen Panik und schaffte es am Ende des ersten Vormittages nach 1Minute und 20 Sekunden den Sitzbalken loszulassen und mit einem lauten „F…..“ den ersten Sprung zu wagen.
Nach dem zweiten Sprung fühlte ich mich pudelwohl auf der 15m Schanze und arbeitete an meinem Sprungstil, damit es nicht so Mädchenhaft ausschaut. Leider umsonst, man erkennt bis zuletzt von weiten, das da ein Mädchen am springen ist. Aber egal, mein Ziel war ja der Sprung von der 30m Schanze und nicht die Weite oder die Haltungsnote. Und am Ende des zweiten Vormittages schaffte ich auch diesen. Zwar wieder mit einem sehr lautem Schrei (am Video gut hörbar) so daß alle Tiere in der Umgebung wegliefen, aber egal. Ich bin gesprungen, oder besser über die Schanze gefahren. Nachdem das aber soooooo lässig war, wollte ich gar nicht mehr aufhören und absolvierte noch ein paar Sprünge, obwohl sich alle anderen schon umgezogen hatten.
Norbert der sich inzwischen in einer weiteren Sportart wiedergefunden hatte, spekulierte schon mit einem Sprung von der 60m Schanze. Er hatte es wirklich geschafft, daß sein Skispringen schon wirklich wie Skispringen aussah und war kurz vor dem K- Punkt an der 30er Schanze. Sein Rekord liegt bei 28 Metern. Der 60m Sprung blieb ihm leider verwehrt, obwohl ich mir sicher bin, das er sofort gesprungen wäre. Zum Trost dufte er zum Abschluss den Landehang der 90m Schanze hinunterfahren und so ein wirklich tolles Wochenende abschließen.
Unglaublicher Weise wurde niemand am Wochenende wirklich verletzt, was aber sicher der tollen und guten Heranführung an die Thematik der beiden Trainer Robert und Pauli zu verdanken ist.
Alle 13 Teilnehmer des Kurses hoffen wirklich auf Wiederholung und vielleicht gesellt sich ja noch wer dazu.
Video: KLICK!
Text: Conny
Fotos und Video: Norbert und Conny